Als wir nach unserem lang ersehnten Schlaf aufwachten und gefrühstückt hatten, machten wir uns auf den Weg zur New Delhi YMCA Education Division. Man kann wohl die Education Division am besten mit einer Ausbildungsstätte beschreiben. Bei einem Rundgang wurden uns die verschiedenen Ausbildungszweige gezeigt: Schneider, Stenograf, Sekretär, Marketing, finanzielles Management und Fotograf.
Per Bus ging es auf holperigen Straßen durch das abenteuerliche Delhi mit vielen schönen Tempeln und Moscheen und bei wildem Verkehr zu unserem Ziel: einer Grund- und Förderschule des YMCA. Vor allem die Grundschulkinder waren herzerwärmend als sie uns Lieder vorsangen, aber auch die beeinträchtigten Kinder zauberten uns ein Lächeln auf die Lippen. Bei einer Aufführung traten viele Kinder der Schule auf: sie tanzten, sangen oder sagten ein Gedicht auf.
Danach machten wir uns auf zu einem Slum, in dem der YMCA Neu-Delhi verschiedene Entwicklungsprogramme durchführt, wie z.B. eine Selbsthilfegruppe für Frauen mit dem Ziel durch eine kleine Arbeit mehr Selbstständigkeit und finanzielle Unabhängigkeit zu erreichen. Durch den Slum zu laufen war zwar schockierend, jedoch tat es der Freundlichkeit der Bewohner keinen Abbruch. Nachdem wir ausführlich über die Programme in diesem Slum informiert wurden, ging es weiter zu einem anderen Slum, in dem der Focus der Aktivitäten auf Kindern und deren Ausbildung liegt. Dieser Slum bietet den Bewohnern deutlich bessere Wohnverhältnisse, nichtsdestotrotz ist die Arbeit des YMCA hier genauso wichtig. In einem Gebäude mitten im Slum werden ganztags Kinder betreut – ältere Kinder lernen hier Henna-Malerei, Kleidung schneidern oder nehmen an Computerkursen teil. Nach einem Rundgang durch das Gebäude inklusive eines Fotostopps auf der Dachterrasse mit einem Blick über die Dächer Delhis, gab es ein Wiedersehen mit einigen Tänzerinnen, die uns am gestrigen Kulturabend mit ihren Tänzen verzaubert haben, und die auch heute noch mal für uns tanzten. Als Dankeschön für den gestrigen Abend beschenkten wir die Kinder mit Geschenken der Sportjugend und von uns mitgebrachten Spielsachen.
Nachdem der Tanz beendet war, wurde uns das Angebot gemacht unsere Nägel schick zu machen, was wir natürlich sofort annahmen. Allerdings war es nur für die Mädchen gedacht, was die Jungs enttäuscht ließ. Aufgrund des morgigen Festtags zur Geschwisterliebe erhielten wir jeder Armband geschenkt, welches die tiefe Freundschaft zu uns ausdrücken soll.
Als wir das Haus verließen waren wir alle überwältigt von der Freundlichkeit, Gastfreundschaft, Lebensfreude und Hilfsbereitschaft der indischen Leute. Auf der Rückfahrt machten wir eine kleine Party im Bus mit unseren indischen Freunden, die im Laufe des Tages zu uns gestoßen waren.
Nun warten wir auf unser Abendessen und sind einfach nur glücklich und dankbar, hier sein zu dürfen!
Bis Bald,
Kathi und Mina
Sportjugend-Blog 